Liebe Freunde schöner Musik,

seit Jahrhunderten ist die Pflege von Kunst und Kultur mit dem Kloster Ochsenhausen eng verbunden. Waren zunächst die Mönche des Klosters die Motoren der Kulturpflege, übernahmen im 20. Jahrhundert die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und die Stadtverwaltung selbst diese Aufgabe. So steht die städtische Klassikreihe „Klosterkonzerte Ochsenhausen“ im Bibliothekssaal, die Kirchenkonzerte in der Klosterkirche, die hochkarätigen Kunstausstellungen, zunächst im Bibliothekssaal, später dann, nach dessen Ausbau, im Fruchtkasten, in dieser Tradition. Auch der Beitritt der Stadt Ochsenhausen zum bundesweiten Veranstaltungsring „Konzerte junger Künstler“ sowie die Einrichtung eines Klostermuseums zeigen die Lebendigkeit des kulturellen Lebens auf dem ehemaligen Klosterberg. Mit der Entscheidung der Landesregierung, in das Konventgebäude der ehemaligen Benediktiner-Reichsabtei Ochsenhausen die Landesakademie für die musizierende Jugend einzurichten, wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein gelegt, um Ochsenhausen zu einem kulturellen Leuchtturm in Oberschwaben zu machen. So war es nur ein logischer Schritt, mit der Gründung der Musikfestspiele „Schwäbischer Frühling“ diesen Weg konsequent weiter zu verfolgen.

 

Am Anfang stand eine Idee: Klassikfestspiele in Oberschwaben, im „Himmelreich des Barocks“. Abseits der großen Musikzentren sollten Künstler von internationalem Rang zu Gehör kommen. Der Cellist des „Trio Fontenay“, Niklas Schmidt, übernahm als erster die künstlerische Leitung des „Schwäbischen Frühlings“, welches sich als Festival des Landkreises Biberach rasch zu einem über die Region hinaus bedeutenden Festival entwickelte. Besonders erfreulich ist und war die Tatsache, dass von Anfang an regionale Unternehmen, allesamt Weltmarktfirmen in ihrem Bereich, als Sponsoren das Festival bis heute wesentlich unterstützen. Die Festspiele bilden so das kulturelle Äquivalent zu der Wirtschaftsleistung der als Sponsoren beteiligten Firmen.

 

Mit dem Wiener Musikprofessor und Geiger von europäischem Rang, Christian Altenburger, konnte ein künstlerischer Leiter gewonnen werden, der die Arbeit von Niklas Schmidt übernahm und dem Festival eine neue Ausrichtung und programmatische Prägung gab. Mit seinem Konzept der „Artists in Residence“ setzte er Maßstäbe in der Festspiellandschaft. Durch die damit verbundenen Kontakte zur Wiener Klassik-Szene erfuhren die Festspiele eine weitere Aufwertung.

 

2024 findet der Schwäbische Frühling bereits zum 28. Mal statt. Seit 2020 verantwortet unser Intendant Prof. Linus Roth das Programm, dem wir ganz herzlich für sein Engagement danken. Wir freuen uns sehr, einen international bekannten Violinvirtuosen, der eine neue Generation vertritt und zugleich aus dem Landkreis Biberach stammt, für diese Aufgabe in diesen doch so schweren Zeiten für die Kultur gewonnen zu haben.

 

Die Sparkassenorganisation Baden-Württemberg und führende Unternehmen der oberschwäbischen Wirtschaft sowie die Stadt Ochsenhausen mit ihrem kulturell aufgeschlossenen Gemeinderat ermöglichen mit Ihrer Unterstützung die jährliche Durchführung der Festspiele.

Prof. Dr. Klaus K. Weigele
Vorsitzender Musikfestspiele Schwäbischer Frühling e.V.